Restaurierung erfolgreich abgeschlossen.
Gemälde "Die Großherzogliche Yacht Alexandrine“ wird an die Stadtgeschichtliche Sammlung zurückgegeben
Am 23. Juli 2019, 16.00 Uhr, wird der Oberbürgermeister der Landeshauptstadt Schwerin, Dr. Rico Badenschier, in der Ausstellung „Schwerin – Wie es wurde, was es ist“ in den Schweriner Höfen vom Historischen Verein Schwerin e.V. das Gemälde „Die Großherzogliche Yacht Alexandrine auf dem Schweriner See vor Görslow“ restauriert und neu gerahmt zurückerhalten. Die Rückgabe des einzigartigen Gemäldes findet um 16.00 Uhr statt.
Anschließend soll das Bild ab Mitte August im „Sommermuseum“ der Stadtgeschichtlichen Sammlung Schwerin im Säulengebäude am Markt ausgestellt werden.
2017 hatte der Vorstand des Historischen Verein Schwerin e.V. die Idee, nach Absprache mit der Leiterin der Städtischen Museen, Gesine Kröhnert, für die Restaurierung des Gemäldes Geld zu sammeln. Nachdem auf einer privaten Geburtstagsfeier im Januar 2018 anstelle von Geschenken die ersten 1.500 Euro zusammen gekommen waren, stellte der Historische Verein das Projekt im Februar auf seinem Jahresempfang öffentlich vor. Dadurch wurde der Schweriner Landtagsabgeordnete Sebastian Ehlers darauf aufmerksam und bot seine Unterstützung an. Er wies den Vorstand auf die Möglichkeit hin, Mittel aus dem Strategiefonds des Landes Mecklenburg-Vorpommern zu beantragen, was auch geschah.
Nach der Bewilligung der Mittel wurde das Bild im Dezember 2018 noch in die Werkstatt der Fachrestauratorin Katrin Lau bei Lubmin gebracht. Im Mai dieses Jahres war die Restaurierung vollendet und das Gemälde erstrahlt in frischen Farben und neuem Rahmen wieder ausstellungswürdig. Der Vorstand des Historischen Vereins Schwerin dankt allen Spendern herzlich und namentlich Sebastian Ehlers für die Unterstützung des Projekts. Er freut sich, dass er nunmehr das Gemälde in aufgearbeitetem Zustand wieder an die Sammlung der Landeshauptstadt Schwerin zurückgeben kann.
Auf dem Gemälde hat der Maler die großherzogliche Segeljacht „Alexandrine“ unter vollen Segeln und mit einer Gesellschaft an Bord auf dem Schweriner See vor Görslow dargestellt. Obwohl das Bild unsigniert und undatiert ist, ordnete es eine Kunsthistorikerin mit großer Wahrscheinlichkeit dem mecklenburgischen Hofmaler Carl Georg Schumacher (1797-1869) zu. Nicht nur stilistisch, sondern auch zeitlich passt dies, denn das Gemälde zeigt in einer Parklandschaft oberhalb des steilen Ostufers des Schweriner Sees die 1846 fertiggestellte Kirche von Görslow in einer freien, parkähnlich gestalteten Landschaft. Es wird deshalb 1846 oder kurz danach entstanden sein.
Schumacher wurde 1797 in Doberan geboren und dort vom mecklenburg-schwerinschen Hofmaler Rudolph Suhrlandt ausgebildet. Nach einem Studium an der Kunstakademie Dresden und der seinerzeit obligatorischen Bildungsreise nach Italien, begann er 1825 seine berufliche Tätigkeit als Maler am Hof in Dresden, ab 1830 auch in Schwerin. Hier wurde er zum großherzoglichen Hofmaler ernannt. Schumacher starb 1869 in Dresden.
Das Bild war Anfang der 1990er-Jahre schon schwer beschädigt ins Stadtgeschichtsmuseum gekommen und dort für Jahrzehnte im Depot verschwunden. Erst die Forschungen zur Entwicklung der residenzstädtischen Kulturlandschaft zum Welterbeantrag haben das Gemälde wieder in den Fokus des historischen Forschungsinteresses gebracht, zeigt es doch eine Parklandschaft am Ostufer des Schweriner See, wie sie zur Zeit des Schlossbaus in Schwerin in einer der Blickachsen des Schlosses lag. Dank der Restaurierung kann es nun auch wieder öffentlich gezeigt werden und von der Gestaltung der Landschaft um Görslow zeugen.
© Norbert Credé