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Historischer Verein Schwerin e.V.


Vortrag Forum Geschichte & Volkskunde, 22.11.2017
Unterwegs mit Theodolit und Ochsenwagen
Vortrag über das Leben in der ehemaligen deutschen Kolonie Südwestafrika

Er kam aus Mecklenburg und steckte afrikanisches Land ab. Zwölf Jahre lang, von 1907 bis 1919, vermaß Hugo Voss als Landmesser aus Lübz das Farmland deutscher Bauern und Viehzüchter in Deutsch-Südwestafrika.

Klaus-Dieter Gralow, Archäologe, Dokumentarfilmer und Autor, kennt das Wüstenland, das heute Namibia heißt, mit seinen faszinierenden Menschen, Landschaften und einer einzigartigen Tierwelt. Sein Vortrag am 22. November um 19 Uhr im Schleswig-Holsteinhaus spannt einen Bogen vom gegenwärtigen Leben in Namibia bis in die Zeit der ehemaligen deutschen Kolonie. Dabei zeichnet er auch den Lebensweg von Voss in Afrika nach.


Gralow verwaltet den Nachlass der Familie Voss mit vielen Gegenständen, Fotos und schriftlichen Zeugnissen aus jener Zeit. Gertrud Voss und Kinder begleiteten den Familienvater häufig monatelang, lenkten gemeinsam den Ochsenwagen durch das noch unerschlossene Land. In Briefen und Tagebüchern schilderten Gertrud und Hugo Voss zahlreiche Erlebnisse, berichteten über den Alltag, das Leben mit der einheimischen Bevölkerung und Abenteuer auf der Jagd. Die tägliche Arbeit als Landmesser hielt Voss als leidenschaftlicher Fotograf in hunderten Fotos mit der Kamera fest. Seine Bilder zeigen teilweise einmalige Zeugnisse kolonialen Lebens. Gralow präsentiert dazu Filmsequenzen und Interviewaufnahmen und gibt mit seinem Vortrag ein umfassendes Bild von einer mecklenburgischen Familie in einem fernen Kulturkreis während der Kolonialzeit ab.
Text: Fred-Ingo Pahl
 

 

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